Informationen zu Beinwell / Wallwurz

Hier finden Sie Informationen und Neuigkeiten zu Beinwell / Wallwurz (Symphytum officinale), einer bedeutenden Heilpflanze in der Phytotherapie / Pflanzenheilkunde.

Montag, 17. Juni 2013

Pflanzenheilkunde: Beinwell (Symphytum officinale) vorsichtshalber nicht einnehmen


„Heilpflanzen – die Apotheke aus der Natur“ – unter diesem Titel stellt Radio MDR Thüringen verschiedene Heilpflanzen auf seiner Website vor.
Zu den Porträtierten zählt auch der Beinwell (Symphytum officinale):

„Wirksam sind die Inhaltsstoffe der Wurzel. Beinwell verwendet man bei Beinbrüchen, zur Wundbehandlung, gegen entzündete Knochen oder eitrige Wunden. Beinwell wächst sehr gut an einem kühlen, schattigen und feuchten Standort. Sie können alle Teile der Pflanze essen. Die Blüten haben einen pfeffrigen und bitteren Geschmack.“

Quelle:

http://www.mdr.de/mdr-thueringen/sendungen/vormittag/heilpflanzen100.html


Sehr fragwürdig ist der Hinweis, man könne alle Teile der Pflanzen essen. Klar kann man das. Es fragt sich nur, ob das auch gesund und sinnvoll ist.

Beinwell enthält Pyrrolizidinalkaloide. Das sind Inhaltsstoffe, die leberschädigend sind und möglicherweise das Risiko von Krebserkrankungen fördern. Diese toxischen Wirkungen der Pyrrolizidinalkaloide sind gut belegt durch Untersuchungen an Tieren sowie durch Vergiftungen in der Tiermedizin. Zwar gibt es keine eindeutigen Belege, dass der einmalige oder auch gelegentlich wiederholte Konsum von Beinwell Schäden  bewirkt. Doch ist es einfach unsinnig, eine Pflanze mit erkennbarem Risikopotenzial so ohne Einschränkung zum Konsum zu empfehlen.
Dies hauptsächlich auch, weil keine sinnvolle Indikation für eine innerliche Anwendung von Beinwell als Heilpflanze bekannt ist. Bei allen sinnvollen Indikationen geht es um äusserliche Anwendung auf intakter Haut – zum Beispiel Gelenkentzündung, Verstauchung, Knochenhautentzündung, Sehnenscheidenentzündung. Bei diesen Anwendungen ist eine riskante Resorption von Pyrrolizidinalkaloiden kaum denkbar. Ausserdem werden in Beinwellpräparaten zunehmend Pyrrolizidinalkaloid-freie Extrakte eingesetzt.






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